Gedenkstätten und Schulen sind gleichermaßen Orte der historisch-politischen Bildung, der Demokratie- und Menschenrechtserziehung. Um die Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in eben diesen Gebieten zu fördern, sind die Volkshochschule (VHS) Recklinghausen, die Otto-Burrmeister-Realschule (OBRS) und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Volksbund) bereits vor einigen Jahren eine Bildungspartnerschaft eingegangen, die nun erneut verlängert wurde.

Schul- und Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Ortsverbands Recklinghausen des Volksbunds ist, unterzeichnete am Montag, 19. Mai, gemeinsam mit VHS-Leiter Dr. Ansgar Kortenjann, Hansjörg Rommel, stellvertretender Schulleiter der OBRS, und Nina Kliemke, Bildungsreferentin des Volksbundes, den Partnerschaftsvertrag im Rahmen eines Pressetermins.

„Die Gedenkkultur nimmt in Recklinghausen einen hohen Stellenwert ein. Aus diesem Grund sind solche institutionsübergreifenden Partnerschaften ein unschätzbarer Gewinn“, sagte Dr. Sanders. „Wertschätzung, Toleranz sowie historische und politische Bildung gehören zu den Kernkompetenzen, die den Schülerinnen und Schülern im Rahmen dieser Bildungspartnerschaft seit einigen Jahren vermittelt werden und weiterhin vermitteln werden sollen.“

Der Otto-Burrmeister-Realschule ist es schon länger ein besonderes Anliegen, ihren Schüler*innen nachhaltig die bestmöglichen Bildungschancen zu bieten. Fundament dieses Ziels ist unter anderem ein lokales und regionales partnerschaftliches Netzwerk. Dazu gehört die Bildungspartnerschaft zwischen der OBRS, dem Volksbund und der VHS, die sich originär im Jahr 2018 gebildet hat. „Als Institution der Weiterbildung wollen wir ausdrücklich auch in den Schulen der Stadt präsent sein“, betonte Dr. Kortenjann. „Ich schätze die Zusammenarbeit zwischen der Otto-Burrmeister-Realschule und dem Volksbund sehr und bin mir sicher, dass alle Beteiligten – aber vor allem die Schülerinnen und Schüler – davon profitieren.“

„Neben dem Bilden eines Geschichtsbewusstseins bei den Kindern und Jugendlichen spielen auch Themen wie Zivilcourage und Friedenssicherung eine wichtige Rolle“, fügte der stellvertretende Schulleiter Rommel hinzu. „Gerade in diesen Tagen, an denen in Europa noch immer ein Krieg wütet, ist es wichtiger denn je, die Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vorzubereiten.“ Eine weitere, wichtige Schlüsselrolle aufseiten der Schule nimmt außerdem Fatima Schmidt, Lehrerin und Geschichtskoordinatorin, ein.

In den vergangenen zwei Jahren haben Nina Kliemke (Volksbund), Birgit Malik (VHS) und Fatima Schmidt gemeinsam mit Schüler*innen der OBRS Projekte wie Friedhofsexkursionen und Gedenkveranstaltungen, etwa am 1. September und am Volkstrauertag, geplant und durchgeführt. Die Schüler*innen haben mit großem Engagement und Interesse an diesen Veranstaltungen teilgenommen und gerade deshalb sollten auch in Zukunft weiterhin solche Veranstaltungen in Kooperation fortgesetzt werden.

Über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Gegründet wurde der Volksbund am 16. Dezember 1919 in Berlin von einer kleinen Gruppe Menschen, die Krieg und Gewalt erlebt hatten. Der Versailler Vertrag legte die Erhaltung aller Kriegsgräber für die am Krieg beteiligten Nationen verbindlich fest. In Deutschland konnte der staatliche Gräberdienst diese Verpflichtung weder personell noch finanziell leisten. Daher übernahm der Volksbund diese hoheitliche Aufgabe und erfüllt sie bis heute. Deutsche Kriegsgräber gibt es in etwa 100 Ländern der Welt. In direkter Obhut des Volksbunds befinden sich derzeit circa 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern mit mehr als 2,8 Millionen Kriegstoten.

Pressefoto: Sie verlängerten jetzt einmal mehr die erfolgreiche Bildungspartnerschaft (v.l.n.r.): Birgit Malik (VHS/Gedenkkultur), Schul- und Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders, Nina Kliemke (Bildungsreferentin des Volksbundes), Hansjörg Rommel (stellvertretender Leiter der OBRS), Fatima Schmidt (Geschichtskoordinatorin OBRS), Lars Trzecinski (Leiter der OBRS) und Dr. Ansgar Kortenjann (VHS-Leiter). Foto: Stadt RE