Beginn
Do., 09.03.2023,
19:00 - 20:30 Uhr
Ende 1941/Anfang 1942 wurden in vier Zügen mehr als 4000 jüdische Menschen aus Westfalen und dem Rheinland in das „Reichsjudenghetto“ Riga deportiert, unter ihnen 95 Erwachsene und Kindern aus Recklinghausen am 27. Januar 1942 im „Dortmunder Transport“. Der Geschichtslehrer und spätere Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei aus Münster stieß 1989 auf die Spuren des Nazi-Terrors in Riga. Er, berichtet über das Schicksal der Deportierten im Ghetto, im KZ Salaspils, im Wald von Bikernieki. Dort begann der Massenmord an jüdischen Menschen aus Westfalen und anderen Teilen Deutschlands. Nach Jahrzehnten des Vergessens und Verdrängens wuchs seit Beginn der 90er Jahre die Erinnerung an die verschleppten jüdischen Nachbarn. Auf Initiative des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gründeten 13 Herkunftsstädte der Riga-Deportationen das Deutsche Riga-Komitee, mit dessen Hilfe 2001 die Gräber- und Gedenkstätte Riga Bikernieki eingeweiht werden konnte. Heute gehören dem Erinnerungsnetzwerk des Riga-Komitees 75 Städte an. Nachtwei gehört zu den Initiatoren des Komitees und ist Mitglied im Vorstand von „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und im Beirat „Zivile Krisenprävention und Friedensförderung“ der Bundesregierung.
Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit der VHS Recklinghausen und dem Theodor- Heuss-Gymnasium.