Die Stilvielfalt in der Kunst Europas in den 1920er Jahren geht nicht selten auf den Einfluss russischer und osteuropäischer Künstler zurück. Mit der neugegründeten Sowjet-Union hatte sich im russischen Zarenreich ein radikaler gesellschaftlicher Wandel vollzogen. Dort sahen die jungen Künstler die passende Bildsprache dafür in der Abstraktion. Angesichts der neuen kollektiven Gesellschaftsordnung sollte Kunst nicht länger nur etwas für Paläste und Museen sein, sondern alle Lebensbereiche des modernen Menschen durchdringen. Mit der stalinistischen Ära endete nach nur 10 Jahren dieser Aufbruch in Russland und auch in den Nachbarländern. Viele Künstler mussten fliehen und kamen zu gleichgesinnten Künstlerfreunden in den Westen, wo sie die neuen Ideen weiterführten.
Im Seminar wollen wir uns, - losgelöst von unseren aktuellen Eindrücken der politischen Akteure im Osten -, diesen kulturell fruchtbaren Jahren widmen, als man der Kunst eine wichtige gestalterische Rolle im Aufbau einer gerechten Welt beimaß. Neben Bildern und Skulpturen werden auch Gebrauchskunst, Buchgestaltung und Propaganda aus dieser Zeit in den Blick genommen.

Anmeldung bis zum 04. Februar

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